Malen – und auch Stempeln – weckt bei vielen Menschen mit Demenz Erinnerungen an die Kindheit und funktioniert oft intuitiv. Ein sanfter Einstieg, etwa über vorbereitete Vorlagen, erleichtert den Zugang. Das im Projekt entwickelte Stempelset wurde speziell für Menschen mit Demenz gestaltet, um trotz nachlassender Motorik und Sprachfähigkeit eine kreative Ausdrucksform zu ermöglichen. Die vertraute, einfache Bewegung des Stempelns kann Erinnerungen aktivieren, positive Emotionen auslösen und eine nonverbale Brücke zwischen Betroffenen, Angehörigen und Betreuungspersonen schlagen. Die bewusst abstrakt gehaltenen Motive lassen individuelle Interpretationen zu und fördern so nonverbale Kommunikation, soziale Teilhabe und erlebte Selbstwirksamkeit. Ausgangspunkt war die Beobachtung, dass herkömmliche Stempel für Betroffene oft zu klein, schwer zu führen oder zu druckintensiv sind. Der neu entwickelte Stempel wird zwischen den Fingern gehalten, verteilt den Druck gleichmäßig und besitzt eine weiche Silikonoberfläche, die eine sanfte Führung ermöglicht. Um Überforderung zu vermeiden, ist der Druckkopf als austauschbares Element konzipiert, das per Magnet befestigt wird – so bleibt der Griff in der Hand, während die Motive unkompliziert gewechselt werden können.