Hebammen-Notfallversorgung in Katastrophengebieten
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In vielen Regionen der Welt fehlt es an grundlegender Infrastruktur und hygienischen Bedingungen. Schwangere Frauen müssen unter prekären Umständen gebären – in Notunterkünften, in ihren Häusern, auf mit Schutt übersäten Straßen oder in überlasteten Gesundheitseinrichtungen. Sichere Geburten sind dort oft nicht möglich, unter anderem wegen des hohen Risikos für Infektionen und medizinische Komplikationen.
Das Projekt beschäftigt sich mit der medizinischen Notfallversorgung von Gebärenden in Krisen- und Katastrophengebieten. Ziel war die Entwicklung eines mobilen Notfall-Sterilisators, der unter gefährlichen und ressourcenarmen Bedingungen einsatzfähig ist. Nach der Analyse verschiedener Verfahren fiel die Wahl auf die Dampfsterilisation – sie erfordert vergleichsweise geringe technische Voraussetzungen und ist zuverlässig wirksam. Der entworfene Prototyp besteht aus einem externen Bauteil, das herkömmliche Kochtöpfe in gasdicht verschließbare Druckbehälter (Autoklaven) verwandelt. Über erzeugten Wasserdampf entsteht hoher Druck, der Temperaturen von 120 – 150 °C erreicht und eine effektive Sterilisation ermöglicht. Das Design ist tragbar, robust und einfach zu bedienen – zentrale Anforderungen für den Einsatz in improvisierten oder überlasteten Geburtsstationen.
Grundlage des Projekts waren unter anderem Berichte von „Ärzte ohne Grenzen“, die den akuten Mangel an Sterilisationsmöglichkeiten in Ländern wie Afghanistan dokumentieren. Das Projekt leistet einen Beitrag zur Verbesserung der geburtshilflichen Versorgung unter extremen Bedingungen – und zeigt, wie Design konkrete technische Lösungen für globale humanitäre Herausforderungen entwickeln kann.
↘ Ein Projekt von Hebammenpraxis



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