Herkömmliche Bestattungsformen belasten oft Umwelt und Klima, z. B. durch nicht abbaubare Materialien. Gleichzeitig ist Würde ein zentraler Wert, der häufig mit aufwändigen Ritualen und symbolischen Handlungen verbunden ist. Daraus ergibt sich ein Spannungsverhältnis: Nachhaltigkeit verlangt Reduktion, Würde hingegen oft mehr Aufwand. Die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen und individuellen Bestattungsformen bietet Potenzial für Innovation. Gestalterische Ansätze, die neue Rituale und Artefakte entwickeln, können helfen, Würde auf ressourcenschonende Weise zu bewahren. Durch die Balance von Gesellschaft, Nachhaltigkeit und Traditionen kann Gestaltung eine würdevolle und zukunftsfähige Bestattungskultur ermöglichen. Auf dieser Grundlage ist die vorgestellte Urne entstanden. Sie besteht aus einer speziell entwickelten Kalk-Holzkombination, die die natürlichen Funktionen der Waldböden unterstützt: Kalk und Sägemehl arbeiten im Waldökosystem zusammen, um das Wachstum von Mykorrhizapilzen zu fördern. Dies stärkt die Widerstandskraft der Wälder gegenüber Umweltstress, wie sauren Böden oder anthropogenen Einflüssen.